Aktuelle Brandschutzregeln für den (Wohn-)Hochhausbau in Deutschland und England

Derzeit werden die Brandschutzregeln für (Wohn-)Hochhäuser in Deutschland und England grundlegend hinterfragt. Hier dominieren feste brandschutztechnische Regeln, dort gelten schutzzielorientierte Ingenieurmethoden. Ob beide Länder voneinander lernen oder sich womöglich inspirieren können, war Thema des Vortrages von Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Boris Stock von der BFT Cognos und Karl Wallasch, Direktor bei Trigon, im Rahmen der Jahresfachtagung BVPI in Berlin.

 

Obwohl es in Deutschland mit der Muster-Hochhaus-Richtlinie eine ausgereifte Vorgabe für die Planung und für die technische Sicherheit von Hochhäusern gibt, haben Hochhäuser in Deutschland im internationalen Vergleich eine eher untergeordnete Bedeutung. Hier konnte sich außerdem das Vorurteil verfestigen, das deutsche Regelwerk unterbinde im Hochhausbau zukunftsweisende Kreativität und progressive Innovation und erschwere deshalb auch die Realisierung gesellschafts-, sozial- und umweltpolitisch notwendiger Trends, beispielsweise begrünter Fassaden oder der Holzhybridbauweise. In England ist das anders. Dort werden seit vielen Jahren weit mehr Wohnungshochhäuser geplant und gebaut als bei uns, und es werden aufregende architektonisch wegweisende Hochhäuser errichtet. Ebenso wegweisend sind die Überlegungen und Pläne, die hier wie dort für künftige brandschutztechnische Regelungen und Standardvorschriften für Wohnhochhäuser diskutiert werden. Boris Stock stellte die allgemeinen brandschutztechnischen Anforderungen für ein Wohnungshochhaus in England im Vergleich zu Deutschland vor und stellte fest: In Deutschland setzt man mehr auf feste brandschutztechnische Regeln, in England vor allem auf schutzzielorientierte Ingenieurmethoden. Die aber, so das vorläufige Fazit, werden hier wie dort in den kommenden Jahren erheblich an Bedeutung gewinnen.

 

Boris Stock ist von der IHK Köln als Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz öffentlich bestellt und vereidigt und übt an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik der Technischen Hochschule Köln und an der Bauhaus-Universität Weimar Lehraufträge für Themen des Brandschutzes aus. Des Weiteren ist Boris Stock zentraler Ansprechpartner bei BFT Cognos für Themen und Projekte aus dem Bereich Brandschutzingenieurmethoden.

 

Karl Wallasch ist Direktor bei Trigon Fire Safety, London, U.K.  

 

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